1937/1938: Unterschied zwischen den Versionen
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Im März 1938 werden nach dem Anschluss alle Pfadfinderverbände verboten. Heimlich wird aber weitergearbeitet. | Im März 1938 werden nach dem Anschluss alle Pfadfinderverbände verboten. Heimlich wird aber weitergearbeitet. | ||
''„Im Herbst 1938 begann der stärkere Druck durch die HJ. Eine größere Tätigkeit wurde unmöglich. Also: Spaltung in kleine Zellen, Weiterarbeit als rein religiöse Pfarrjugend, '''in Wattens als Ministrantengruppe''', Tarnung als Bergsteigergruppen und Jugendsanität.“'' | ''„Im Herbst 1938 begann der stärkere Druck durch die HJ. Eine größere Tätigkeit wurde unmöglich. Also: Spaltung in kleine Zellen, Weiterarbeit als rein religiöse Pfarrjugend, '''in Wattens als Ministrantengruppe''', Tarnung als Bergsteigergruppen und Jugendsanität.“'' <ref>Bericht von Friedolin DÖRRER über die Arbeit der Katholischen Jugend 1938-1945 und deren Unterdrückung durch den Nationalsozialismus, insbesondere über die St. Georgspfadfinder, 15.8.1945)</ref> Am Ende dieses Berichts werden Pfadfinderführer die sich bereits bewährt haben namentlich genannt darunter sind auch ''„FM und Kurat Hans GRÜNBACHER, Coop. In Wattens…..HFM GRUBINGER Franz, Student Wattens“'' | ||
Ein weiteres wichtiges Dokument ist ein handschriftlicher Lebenslauf von P.Franz GRUBINGER SVD: „''1938 kam es dann zur Machtübernahme Hitlers und auch die Schulen wurden verpolitisiert durch die NS-Jugendorganisationen. Doch die Pfarre Wattens hatte ein gutes Gegengewicht. Der Herr Kooperator GRÜNBACHER, jetziger Stadtpfarrer von Dreiheiligen in Innsbruck, hatte eine große und gute Ministrantenschar '''und ging mit seinen Pfadfindern in den Untergrund'''. Er hat uns damit eine Freundschaft und einen Zusammenhalt erleben lassen, den man vielleicht nur unter Verfolgung erreicht. Diese harte und doch so schöne Zeit, wo wir gegen die allmächtige Hitlerjugend so schwer kämpfen mussten, hat unser ganzes Leben geprägt und beeinflusst.“'' | Ein weiteres wichtiges Dokument ist ein handschriftlicher Lebenslauf von P.Franz GRUBINGER SVD: „''1938 kam es dann zur Machtübernahme Hitlers und auch die Schulen wurden verpolitisiert durch die NS-Jugendorganisationen. Doch die Pfarre Wattens hatte ein gutes Gegengewicht. Der Herr Kooperator GRÜNBACHER, jetziger Stadtpfarrer von Dreiheiligen in Innsbruck, hatte eine große und gute Ministrantenschar '''und ging mit seinen Pfadfindern in den Untergrund'''. Er hat uns damit eine Freundschaft und einen Zusammenhalt erleben lassen, den man vielleicht nur unter Verfolgung erreicht. Diese harte und doch so schöne Zeit, wo wir gegen die allmächtige Hitlerjugend so schwer kämpfen mussten, hat unser ganzes Leben geprägt und beeinflusst.“'' | ||
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== 01.-15.08.1938 - Teilnahme Bundeslager in Esch == | == 01.-15.08.1938 - Teilnahme Bundeslager in Esch == | ||
FM Hans GRÜNBACHER nimmt mit seinem Bruder Klemens am Bundeslager der luxemburger Pfadfinder in Esch teil. Die Pfadfinderuniformen werden über die Grenze geschmuggelt. | FM Hans GRÜNBACHER nimmt mit seinem Bruder Klemens am Bundeslager der luxemburger Pfadfinder in Esch teil. Die Pfadfinderuniformen werden über die Grenze geschmuggelt. | ||
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Aktuelle Version vom 26. April 2023, 14:34 Uhr
Schuljahr 1937/1938 - Aufbau einer Pfadfindergruppe in Wattens
FM Hans GRÜNBACHER vom Adlertrupp aus Innsbruck tritt seine erste Stelle nach seiner Priesterweihe als Kooperator in Wattens an. Der begeisterte Pfadfinderführer beginnt mit dem Aufbau einer Gruppe in Wattens. Im Februar 1938 wirbt er Adolf GRUBINGER als Mitglied an.
Im März 1938 werden nach dem Anschluss alle Pfadfinderverbände verboten. Heimlich wird aber weitergearbeitet.
„Im Herbst 1938 begann der stärkere Druck durch die HJ. Eine größere Tätigkeit wurde unmöglich. Also: Spaltung in kleine Zellen, Weiterarbeit als rein religiöse Pfarrjugend, in Wattens als Ministrantengruppe, Tarnung als Bergsteigergruppen und Jugendsanität.“ [1] Am Ende dieses Berichts werden Pfadfinderführer die sich bereits bewährt haben namentlich genannt darunter sind auch „FM und Kurat Hans GRÜNBACHER, Coop. In Wattens…..HFM GRUBINGER Franz, Student Wattens“
Ein weiteres wichtiges Dokument ist ein handschriftlicher Lebenslauf von P.Franz GRUBINGER SVD: „1938 kam es dann zur Machtübernahme Hitlers und auch die Schulen wurden verpolitisiert durch die NS-Jugendorganisationen. Doch die Pfarre Wattens hatte ein gutes Gegengewicht. Der Herr Kooperator GRÜNBACHER, jetziger Stadtpfarrer von Dreiheiligen in Innsbruck, hatte eine große und gute Ministrantenschar und ging mit seinen Pfadfindern in den Untergrund. Er hat uns damit eine Freundschaft und einen Zusammenhalt erleben lassen, den man vielleicht nur unter Verfolgung erreicht. Diese harte und doch so schöne Zeit, wo wir gegen die allmächtige Hitlerjugend so schwer kämpfen mussten, hat unser ganzes Leben geprägt und beeinflusst.“
01.-15.08.1938 - Teilnahme Bundeslager in Esch
FM Hans GRÜNBACHER nimmt mit seinem Bruder Klemens am Bundeslager der luxemburger Pfadfinder in Esch teil. Die Pfadfinderuniformen werden über die Grenze geschmuggelt.
- ↑ Bericht von Friedolin DÖRRER über die Arbeit der Katholischen Jugend 1938-1945 und deren Unterdrückung durch den Nationalsozialismus, insbesondere über die St. Georgspfadfinder, 15.8.1945)